Neue Nahversorgung bei der Mittelschule Ardagger
Wir dürfen hier einen Überblick über das neue Nahversorgungsprojekt für die Gemeinde geben und laufend über den Projektfortschritt berichten:
Hintergründe & Überlegungen
Die Marktgemeinde Ardagger hat mittlerweile mehr als 3.500 Einwohner mit Hauptwohnsitz. Für die gesamte Gemeinde gab es mit dem Kaufhaus Moser in Ardagger Markt seit einigen Jahrzehnten nur mehr einen einzigen klassischen Lebensmittelnahversorger. Teilweise haben auch Bäcker und zuletzt Direktvermarkter Nahversorgerfunktionen übernommen. Aber der weitaus größte Teil des Lebensmitteleinkaufes wird von den Menschen aus Ardagger in Amstetten, Grein, teilweise in Neustadtl, Zeillern, Viehdorf oder Wallsee getätigt. Die Pensionierung von Franz Moser hat dann eine völlige Neuorientierung ausgelöst und schließlich zum Projekt beim Schulzentrum geführt. Die neue Nahversorgung soll auch für jene Menschen, die aktuell auswärts einkaufen, attraktiv sein. Fragen der einfachen Erreichbarkeit eines zukünftigen Standortes für alle Gemeindebürger wurden genauso gestellt wie die Frage nach der Größe und dem Umfang des Angebotes, das geboten werden muss. Schließlich war in den Gemeindegremien rasch klar: Es ist das erklärte Ziel, soviel Lebensmittelnahversorgung in die Gemeinde zurückzuholen und hier zu schaffen, wie nur möglich. Es wird in Zukunft notwendiger denn je sein, kurze Wege zu haben und Versorgungssicherheit zu garantieren. Und wenn immer mehr Menschen in unserer Gemeinde leben und auch wieder hier arbeiten (Betriebe, Homeoffice und Co), dann braucht´s einen leistungsfähigen Standort. So preiswert und so einfach, dass es auch den Wocheneinkauf in Ardagger ermöglicht.
Standortentscheidung
Dann haben sich einige Dinge gut zusammengefügt: Wir konnten dankenswerter Weise ein Grundstück bei der Mittelschule erwerben, die Straßenbauabteilung konnte davon begeistert werden, die Verkehrssituation an der Kreuzung Kirchfeld und auch bei der Abzweigung Mittelschule zu verbessern und es gab dann schon erste Gespräche mit Handelsunternehmen und Interessenten für den Betrieb, die uns stets wertvolle Inputs gegeben haben. Eine moderne Kreuzung vor der Mitteschule mit Abbiegestreifen wurde bereits im Jahr 2022 geschaffen und die erneuerte Parksituation wird im Laufe der Bauphase fertig gestellt. Ein großer Teil der Siedlungsgebiete von Ardagger Stift und Ardagger Markt liegt im 1.000 m Einzugsbereich dieses Standortes. Der 2 Kilometerradius reicht sogar bis Kollmitzberg und Stephanshart, so dass in Zukunft hoffentlich viele Wege nach Amstetten oder Grein abgekürzt werden können. >> siehe Grafik
Das Angebot...
...muss modern, umfangreich aber auch regional und bodenständig sein. Dann hat die Suche nach einem Betreiber begonnen und auch hier haben sich wieder gute und glückliche Fügungen ergeben. Die Familie Seba führt die neue Nahversorgung ab 31.12.2021 das Kaufhaus Moser solange weiter, bis der neue Standort fertig ist. Laufen soll alles, sofern die Verträge letztlich fixiert werden, unter der Marke ADEG. Das soll dem neuen Betreiber auch die Möglichkeit bieten, auch regionale und andere Produkte ins Sortiment aufzunehmen.
Standort & Ressourcen nutzen
Um den Neubodenverbrauch durch das Projekt zu minimieren, werden die Abstände zu den bestehenden Gebäuden optimiert. Die Parkflächen sollen in Kombination mit anderen Funktionen am Standort mehrfach genutzt werden (Schule, Veranstaltungen, Nahversorgung) und über dem neuen Nahversorger sollen auch Wohnungen Platz finden – ein Teil davon auch als „betreubare Wohnformen“. Auch für den bisherigen Standort Moser wird nach Umsetzung des Projektes bereits nach einer „Nachnutzung“ gesucht. Die Palette der Überlegungen reicht von Gesundheitsdienstleistungen bis zu einem kleinen Selbstbedienungsladen, der an den großen Nahversorger organisatorisch angekoppelt ist.
ab 2025 zentral in Ardagger
Das Ziel dabei war und ist, dass die neue Nahversorgung zukünftig für alle Bürgerinnen und Bürger aus der Gemeinde gleichermaßen gut erreichbar ist und ein modernes und ein umfassendes Angebot bietet.
Die Eckdaten zum Projekt:
- Bis zu 750 m2 Verkaufsfläche für die neue Nahversorgung im Tiefgeschoss – direkt an der B119 mit bester Erreichbarkeit.
- 33 Wohnungen unterschiedlichster Größe darüber, abgeschirmt von der Straße durch eine Innenhofgestaltung und mit den hochrangigsten öffentlichen Verkehrsanschlüssen, die es in der Gemeinde gibt.
- Der Standort für die Wohnungen gerade von der Erreichbarkeit (Bus und EMIL) aber auch von der zuküntigen Nahversorgungsqualität und von der zentralen Lage in der Gemeinde her für jüngere und ältere Mieter – speziell für Betreubares Wohnen - optimal ist. Wir schaffen daher mindestens ein Drittel der Wohnungen auch „betreubar“ und barrierefrei.
- Mitnutzung der Aussen- und Freiflächen bei der Schule für die Freizeit.
- Fußläufige Erreichbarkeit von Ardagger Stift und Ardagger Markt und aller wichtigen zentralen Infrastrukturen in der Gemeinde wie Sport und Freizeit.
- Bauträger ist die gemeinnützige Wohn- und Siedlungsgenossenschaft GEDESAG.
- Das Tiefgeschoss für die Nahversorgung wird von der REWE-Gruppe im Eigentum übernommen und somit auch langfristig Betreiber unabhängig eine dauerhafte Nahversorgung garantiert, denn seitens der Gemeinde ist uns ein lokaler Betrieb sehr sehr wichtig ist. Wir sind enorm stolz, dass die Familie Seba als exzellenter örtlicher Unternehmer hier den laufenden Betrieb übernehmen wird.
- Die Beheizung des Projektes wird mittels einer Hackschnitzel-Nahwärme erfolgen. Alle möglichen Flächen am Dach werden mit PV-Anlagen ausgestattet und die Gebäudetechnik ist auf Wärmerückgewinnung und Optimierung ausgelegt.
Geplanter Baubeginn ist spätestens Mitte 2023 mit einer voraussichtichen Bauzeit von 1,5 bis 2 Jahren.
Ein Dankeschön:
Noch stehen wir am Beginn aber auch zum Start schon ein großes Dankeschön: Denn nur mit vielen kleinen Zahnrädchen, die gut und passgenau ineinander greifen ist so ein Projekt möglich und es beginnt sich erst zu „drehen“, wenn sich auch alle „bewegen“ und damit das neue Getriebe auch gut arbeiten kann. Danke an die Grundstücksbesitzer und Anrainer bei der Mittelschule, mit denen wir die Voraussetzungen für das Vorhaben schaffen konnten und die auch guten Verbindungswegen zugestimmt haben. Danke an die Familien Moser und Seba, die eine exzellente Kooperation gefunden haben und einen nahtlosen Übergang der Nahversorgung für unsere BürgerInnen ermöglichen. Speziell bei der Familie Seba auch Danke dafür, dass sie mit dem Vorhaben einen völlig neuen Weg für ihr Unternehmen gehen und sich damit auch neu orientieren! Danke auch an die Schulen. Es wird im Zuge des Projektes eine völlig neue Parkordnung und auch neue Zugangsregelungen geben und es ist später für die Wohnungen auch vorgesehen, die Freizeitflächen hinter der Schule multifunktional mitzunutzen. Danke auch dem gesamten Gemeinderat und allen Fraktionen, die sich die Vorentscheidungen nicht leicht gemacht und immer wieder in vielen Details diskutiert und abgewogen haben, aber letztlich zu dieser gemeinsamen Linie gefunden haben!
Ein gemeinsamer Meilenstein! Nach 50 Jahren gemeinsame Gemeinde Ardagger soll das ein weiterer gemeinsamer Meilenstein sein. Die große Frage der Zukunft unserer 4 Ortsteile wurde bei allen Diskussionen über die neue Nahversorgung nicht ausgeblendet. Letztlich hat man sich bei der Nahversorgung für diese große Lösung entschieden, weil sie gemeinsam wirklich was “Gscheites“ werden kann! 50 Jahre nach der Gemeindezusammenlegung im Jahr 1971 ist das so wie bei der Mittelschule, die seit damals auch nur gemeinsam – dafür aber auch hochprofessionell – funktioniert.
Infos & Vormerkung für die Wohnungen:
am Gemeindeamt bei Fr. Bachleitner
T: 07479/73 12-12
E: bauamt@ardagger.gv.at